Aufgaben im Beruf
Podologinnen und Podologen sind im medizinisch-therapeutischen Bereich tätig. Sie arbeiten am Fuß, insbesondere der Epidermis, den Zehen und Zehennägeln. Dabei führen Sie Maßnahmen zum Schutz, zur Aufrechterhaltung und zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und des Wohlbefindens der Patientinnen und Patienten durch. Sie beraten die Kunden, informieren über Anwendung und Wirkung entsprechender Medikamente, Badezusätze und Verbandsmaterialien und wenden Massagen an. Die Podologin / der Podologe führt selbständig Fußbehandlungen durch und erkennt eigenständig pathologische Veränderungen am Fuß, die ärztliche Behandlungen erfordern. Sie gelten als Mittler zwischen Patient, Arzt, Orthopädietechnik und Physiotherapeut. Ihre Tätigkeitsfelder sind in gesonderten Podologiepraxen, speziellen Fußambulanzen,
Rehakliniken und Krankenhäusern. Sie finden aber auch in Arzt-, Krankengymnastik- und Physiotherapiepraxen, in Sanitäts- und Orthopädiehäusern eine Anstellung. Ebenso bestehen Arbeitsmöglichkeiten in Seniorenheimen, Gesundheitseinrichtungen, Wellnesshotels oder in Kosmetikstudios.
Voraussetzungen
Die körperlichen Anforderungen an Podologinnen und Podologen sind in der Regel gering. Die Arbeiten werden in wechselnder Körperhaltung sowohl im Stehen als auch im Sitzen ausgeübt. Beim Erkennen von pathologischen Veränderungen am Fuß ist die Fähigkeit zum genauen Beobachten wichtig. Die Behandlung erfordert Fingerfertigkeit und handwerkliches Geschick im Umgang mit den Feingeräten wie Skalpell, Nagelscheren, Pinzetten usw. Die Aufnahme an die Berufsfachschule setzt den mittleren Schulabschluss oder eine nach dem Hauptschulabschluss abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung sowie die gesundheitliche Eignung voraus. Es dürfen keine Allergien gegen Inhaltsstoffe von Desinfektionsmitteln bestehen. Die an dieser Ausbildung Interessierten sollten zudem kommunikative Fähigkeiten besitzen und auf ein gesundheitsbewusstes Verhalten Wert legen. Überempfindlichkeiten der Haut gegen chemische Stoffe müssen individuell medizinisch abgeklärt werden.
Ausbildung
Der regelmäßige Umgang mit den Kunden und die kundenorientierte Behandlung erfordern Übungen zur erfolgreichen Gesprächsführung und zur individuellen Betreuung. Durch das Erlernen der fachgerechten Bedienung von Apparaturen und Instrumenten üben die künftigen Podologinnen und Podologen die richtige Anwendung, Wartung und Reinigung der Geräte. Die fachspezifischen Kenntnisse beziehen sich hier in erster Linie auf die Themenbereiche der Anatomie, Physiologie, Hygiene und Mikrobiologie. Weiterhin sind Arzneimittellehre, Material- und Warenkunde sowie podologische Behandlungen Bestandteil der Ausbildung. Aufgrund des hohen Anteils älterer Menschen in der Gesellschaft und der Zunahme von Risikopatienten wird der medizinischen Fußbehandlung und damit dem Beruf der Podologin / des Podologen ein hoher Berufszuwachs prognostiziert.
Dauer und Abschluss
Während der zweijährigen beruflichen Rehabilitation im Berufsförderungswerk München absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer externe Praktika von insgesamt 6 Monaten. Die staatliche Abschlussprüfung wird nach den Bestimmungen der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Podologinnen und Podologen durchgeführt. Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen anschließend die Berufsbezeichnung Podologin/Podologe. Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Die schriftliche Prüfung beinhaltet Aufgaben aus den Bereichen
- Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde; Psychologie; Pädagogik; Soziologie (60 Minuten)
- Anatomie; Physiologie (90 Minuten) sowie
- Allgemeine und Spezielle Krankheitslehre (90 Minuten).
Der mündliche Teil der Prüfung erstreckt sich auf die Fächer:
- Theoretische Grundlagen der podologischen Behandlung
- Spezielle Krankheitslehre
- Arzneimittellehre, Material- und Warenkunde
- Hygiene und Mikrobiologie.
Der praktische Teil der Prüfung erstreckt sich auf podologische Behandlungsmaßnahmen sowie die Anwendung von podologischen Materialien und Hilfsmittel.