Von links nach rechts: Günther Renaltner (Geschäftsführer des BFW München), Thomas Huber MdL, Niels Reith (Geschäftsführer des Bundesverbandes der BFW), Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bernd Zimmer (Geschäftsführer des BBW Kirchseeon), Gerhard Witthöft (Verwaltungsratsvorsitzender des BFW München und Mitglied der Geschäftsführung der DRV Bayern Süd)

Landtagspräsidentin Barbara Stamm während ihrer Ansprache im BFW

 

Abfahrt zum “Radlcorso”

Eine gelungene Mischung aus Fachvorträgen, Einblicken in die Praxis und rehapolitischen Diskussionen war die bundesweite Auftaktveranstaltung für den „Deutschen Reha-Tag 2018“ am 21. September im Berufsförderungswerk (BFW) München und im Berufsbildungswerk (BBW) Kirchseeon. Teilgenommen hatten knapp 100 Fachleute aus Kliniken und Verbänden sowie von den Leistungsträgern der medizinischen und beruflichen Rehabiltation.

Erstmals stand die berufliche Rehabilitation im Mittelpunkt des deutschen Reha-Tags, daher war die Wahl der Veranstalter auf Kirchseeon mit dem dort ansässigen BBW und BFW gefallen. Die zahlreichen Grußworte zu Beginn zeigten einen Teil des umfangreichen Netzwerks, in das die beiden Institutionen regional und bundesweit eingebunden sind.

Zum offiziellen Auftakt der Veranstaltung gab die Schirmherrin, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, thematisch die Richtung vor: „Berufliche Rehabilitation müssen die machen, die es können“, sagte sie mit Blick auf die zunehmende Anzahl von Billig-Bildungsanbietern. Die Qualität der Ausbildung von Menschen mit Behinderung dürfe nicht unter Kostendruck geraten, betonte Stamm. Viel Beifall erhielt sie für die Kernaussage ihres Vortrags: „Wir dürfen nicht fragen, was ein Mensch kostet, sondern was ein Mensch braucht!“

Dass diese Frage historisch erst seit relativer kurzer Zeit im Mittelpunkt der Politik steht, zeigten anschließend die Ausbildungsleiter von BBW und BFW in ihrer Vorstellung der Geschichte der beruflichen Rehabilitation in Kirchseeon. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurden hier erste Ansätze einer modernen beruflichen Reha umgesetzt und bis heute perfektioniert.

Nach einer Führung durch den Ausbildungsbereich des BFW schlossen sich zwei Fachvorträge über den Umgang mit psychischen Störungen in der beruflichen Rehabilitation sowie über die Bedeutung des Erfahrungslernens für die berufliche Rehabilitation an.

Anschließend verabschiedete die Marktkapelle Kirchseeon die Teilnehmer vom BFW und es ging bei strahlendem Sonnenschein im Radlcorso und mit dem Bus zum BBW.

Dort wurden nach einem von Rehabilitanden gestalteten Mittagessen und einer Führung über das Gelände zwei weitere Fachvorträge angeboten. Dabei ging es zum einen um die Auswirkung der Digitalisierung auf  die berufliche Rehabilitation. Außerdem wurde die praktische Umsetzung der Medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) in der Klinik Bavaria in Freyung vorgestellt.

Hintergrund „Deutscher Reha-Tag“:

Der „Deutsche Reha-Tag“ findet jedes Jahr am letzten Samstag im September statt und macht mit mehreren hundert Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet auf die Themen „medizinische und berufliche Rehabilitation“ aufmerksam. Der Initiatorenkreis des Deutschen Reha-Tages besteht aus Trägern und Förderern von Rehabilitationsmaßnahmen wie z.B. der Deutschen Rentenversicherung, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung oder der Caritas. Näheres zum Deutschen Reha-Tag findet sich auf www.rehatag.de.

Die Auftaktveranstaltung am 21. September hatte den bundesweiten Aktionstag eröffnet und thematisch die Richtung des „Deutschen Reha-Tags 2018“ vorgegeben.